Abschiedsnacht

Zwischen Backsteinwänden und Straßenlaternenlicht,
zwischen risikofreudig und „Ich kann das nicht!“,
zwischen bittersüßen Tränen auf dem falschen Gesicht,
Zwischen grauer Fassade und dem Glas, das zerbricht,

stehen wir hier, am Anfang und zugleich auch am Ende.
Ohne viel sagen, drückst du mich gegen Wände.
Und die Funken elektrisieren die Luft um uns herum.
Ich will, dass das alles nie endet, also bleibe ich stumm.

Und genieße den Moment, genieße das Leben.
Und würde alles auf der Welt nur dafür geben,
Dass du bleibst und der Abschied uns noch nicht trennt.
Dass ich all das sagen kann, was auf meiner Seele brennt.

Doch ich kann es nicht, und stillschweigend naht die Nacht.
Es wird finster und kälter und dann ist es vollbracht.
Langsam lösen sich die Hände und ich trete zurück.
Eine letzte Umarmung, dein Herz an meins gedrückt,

Du gehst fort, steigst ins Auto, fährst ins Leere.
Stocksteif seh ich dir nach und starre in die Ferne.
Und mit gebrochenem Herzen lauf ich schließlich heim.
Fühl mich seltsam erleichtert und unendlich allein.

Celschannel, 22 Jahre