Begegnung

Ich ging über den Marktplatz
und traf dort einen Mann.
Er stand ganz verlassen,
freundlich schaute er mich an.
Zwei Augen, wie sie strahlten,
und seine Haut war ganz schwarz.
Er reichte mir seine Hand,
mir stand fast das Herz.
Er grüßte mich freundlich:
„ Guten Tag Opa, was machst du hier?“
„ Ich geh heut spazieren und dann auf ein Bier!“
Voller Neugier tat ich den ersten Schritt.
„ Wenn du Durst hast, dann komme mit!“
So labten wir uns, die Gläser bald leer,
ich fragte ihn frei:“ Wo kommst du her?`“
„ Ich kommen aus Ghana, hab in Deutschland studiert.
Meine Brüder sind noch in der Heimat,
eine Großfamilie, wir waren zu Viert!“
Ich war wie benommen von seinem Talent,
er sprach sehr gut Deutsch, fast ohne Akzent.
In seinen Worten war Sehnsucht, Heimatgefühl,
doch eine riesige Fremde wirkt oft sehr kühl.
Hier hat er gelernt, eine Notwendigkeit,
er würde gern bleiben, er wäre bereit.
Nun bin ich zu Hause in meinem Gelass,
denk, aufeinander zu gehen, das wäre doch was.
Den ersten Schritt tun mit etwas mehr Mut,
es würde uns helfen, und das wäre gut.

Johannes Bielig